Über 230 Millionen Mädchen und Frauen – das ist mehr als die gesamte Bevölkerung Deutschlands, Spaniens und Frankreichs zusammen – sind weltweit von FGM/C (Female genital mutilation/cutting) betroffen. In mehr als 30 Ländern in Afrika, dem Nahen Osten und Asien werden Mädchen im Alter von wenigen Monaten bis 15 Jahren unter Schmerzen und oft ohne Betäubung ein Teil ihres Körpers genommen – für immer.
Doch was genau steckt hinter dieser Praxis - und wie können wir helfen, sie zu beenden? Hier findest du alles, was du über Mädchenbeschneidung wissen musst.
FGM/C bezeichnet alle Eingriffe an den äußeren weiblichen Genitalien, die nicht medizinisch notwendig sind und meist unter Zwang oder Druck durchgeführt werden. Dabei werden Teile oder sogar das gesamte äußere Genital entfernt oder verletzt.
Es wird zwischen vier Hauptformen unterschieden:
Typ I (Klitoridektomie):Teilweise oder vollständige Entfernung der Klitoris.
Typ II (Exzision): Entfernung der Klitoris und der kleinen Schamlippen.
Typ III (Infibulation): Verengung der Vaginalöffnung durch Nähen der Schamlippen.
Typ IV: Alle anderen schädigenden Praktiken (z. B. Einritzen, Brennen).
Weibliche Genitalverstümmelung hat kulturelle, religiöse und soziale Ursprünge, ist aber in keiner Religion vorgeschrieben. In manchen Gesellschaften gilt ein Mädchen nur dann als „rein“ oder „heiratsfähig“, wenn es verstümmelt wurde. Auch Kontrolle über weibliche Sexualität spielt eine Rolle.
FGM/C ist besonders verbreitet in:
- Ost- und Westafrika (z. B. Somalia, Ägypten, Mali)
- Teilen des Mittleren Ostens (z. B. Jemen, Irak)
- Südostasien (z. B. Indonesien, Malaysia)
Laut einer Schätzung von Terre des Femmes aus dem Jahr 2020 leben in Deutschland rund 75.000 Frauen, die bereits von FGM/C betroffen sind. Zusätzlich gelten etwa 20.000 weitere Mädchen und junge Frauen als gefährdet. So kann es beispielsweise in einigen Diaspora-Gemeinschaften – also Familien mit gemeinsamen kulturellen Wurzeln, die im Ausland eng vernetzt leben – vorkommen, dass FGM/C weiter praktiziert wird. Deutschland hat rechtliche Schutzmechanismen, doch viele Fälle bleiben unsichtbar – weil Betroffene sich nicht trauen, Hilfe zu suchen.
FGM/C ist immer mit schweren gesundheitlichen Risiken verbunden, sowohl kurzfristig als auch langfristig.
Zu den möglichen Folgen gehören:
- Akute Schmerzen, Blutungen, Infektionen
- Chronische Unterleibsschmerzen, Inkontinenz, Menstruationsprobleme
- Psychische Traumata, Depressionen, PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung)
- Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt
- Sexuelle Dysfunktionen und Beziehungsprobleme
Viele Betroffene sprechen ihr Leben lang nicht über ihr Leiden – aus Scham oder Angst vor Stigmatisierung.
Es gibt verschiedene Wege, aktiv zu werden:
- Spende an NGOs (nichtstaatliche Organisation), die sich für den Schutz von Mädchen einsetzen (z. B. Orchid Project, Terre des Femmes).
- Sprich über FGM/C, um das Tabu zu brechen.
- Unterstütze Bildungsprojekte, die in betroffenen Communities aufklären.
- Werde politisch aktiv – fordere bessere Schutzmaßnahmen und Prävention.
Das Orchid Project ist eine internationale NGO mit Sitz in London, die sich dem Ziel verschrieben hat, FGM/C weltweit zu beenden. Der Fokus liegt auf:
- Empowerment lokaler Partnerorganisationen:Orchid Project stärkt lokale Organisationen, damit sie selbst FGM/C beenden können.
- Politischer Lobbyarbeit:Orchid Project setzt sich auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene dafür ein, dass FGM/C als Priorität in politischen Agenden behandelt wird.
- Wissenstransfer auf globaler Ebene:Die Organisation organisiert Workshops und Plattformen für den Austausch von Wissen, Erfahrungen und bewährten Praktiken zwischen verschiedenen Akteuren weltweit.
Mehr Informationen findest du auf der offiziellen Website: https://www.orchidproject.org
FGM/C basiert auf Fehlinformationen, Mythen und sozialem Druck. Nur wenn Communities verstehen, dass FGM/C gesundheitsschädlich und unnötig ist, kann ein Wandel stattfinden.
Bildung ist der Schlüssel:
- Aufklärung für Eltern, Hebammen, religiöse Autoritäten
- Zugang zu Bildung für Mädchen
- Medienarbeit zur Sichtbarmachung
- Je mehr Menschen informiert sind, desto weniger Kinder werden verstümmelt.
Am 1. Juni 2025 spendeten wir für jede eingegangene Bestellung 5 € an das Orchid Project - und halfen so gemeinsam mit euch, Veränderung möglich zu machen.
Female Empowerment ist die zentrale Mission von ooia. Unsere Produkte tragen zu dieser Mission bei, indem sie den Alltag von Frauen* erleichtern sollen. Aber wir wollen mehr erreichen - und unterstützen deshalb diverse Initiativen, die sich für Gleichberechtigung und Female Empowerment einsetzen. Erfahre mehr auf unserer Seite über Soziales Engagement.