Ein frischer Matcha Latte am Morgen. Vielleicht gehört er für dich schon fest zu deiner Morgenroutine, vielleicht ist er dein kleines Café-Ritual am Wochenende oder einfach dieser Moment, in dem du dich kurz bewusst hinsetzt, durchatmest und genießt.
Doch so wohltuend Matcha auf den ersten Blick wirkt, stellt sich die Frage: Wie wirkt Matcha eigentlich auf unseren Körper – besonders während der Periode?
Kann das grüne Pulver PMS-Symptome wie Stimmungsschwankungen, Regelschmerzen oder Erschöpfung beeinflussen? Und was macht Matcha mit unserem hormonellen Gleichgewicht?
In diesem Artikel erfährst du, was hinter dem Trend steckt, wie Matcha auf deinen Zyklus wirken kann und worauf du achten solltest, wenn du ihn regelmäßig trinkst.
Matcha ist kein gewöhnlicher Tee – er ist eine kleine Zeremonie für sich. Das Pulver wird aus den jungen, zarten Blättern der Teepflanze Camellia sinensis gewonnen, die vor der Ernte einige Wochen lang beschattet werden. Dadurch bilden sich besonders viele Antioxidantien, Chlorophyll und Aminosäuren.
Sein Geschmack ist intensiv, leicht herb und gleichzeitig sanft – fast so, als würde er dich wach küssen. Kein Wunder, dass Matcha heute nicht nur in Teeschalen, sondern auch in Smoothies, Bowls oder Desserts landet.
Kurz gesagt: Matcha ist reich an Antioxidantien, wirkt belebend – und hat allerdings gleichzeitig das Potenzial, dein hormonelles Gleichgewicht zu beeinflussen.
Ja, das kann passieren – vor allem, wenn du empfindlich auf Koffein reagierst.
Matcha enthält mehr Koffein, als viele denken. Schon zwei Gramm (etwa einen Teelöffel) bringen es auf rund 60–70 mg Koffein – ähnlich wie eine kleine Tasse Kaffee. Das sorgt für einen Energieschub, kann aber auch dein Stresshormon Cortisol ansteigen lassen.
Wenn Cortisol steigt, reagiert der Körper, indem er Glukose und Insulin ausschüttet. Das führt oft zu Blutzuckerschwankungen – und genau diese können PMS-Symptome wie Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen oder Müdigkeit verstärken.
Das bedeutet konkret:
- Koffein kann den Körper in Stress versetzen – auch, wenn du es gar nicht bewusst spürst.
- Schwankender Blutzucker kann Reizbarkeit und Erschöpfung fördern.
- PMS-Beschwerden können dadurch intensiver wahrgenommen werden.
Wenn du also kurz vor oder während deiner Periode ohnehin sensibler bist, lohnt es sich, mit Matcha etwas achtsamer umzugehen. Vielleicht genügt schon eine halbe Portion – oder du gönnst dir stattdessen mal eine koffeinfreie Alternative.
Wenn du genauer wissen möchtest, wie Kaffee deinen Zyklus beeinflusst, schau gern in unserem Artikel “Kaffee & Periode” vorbei.
Trotz der möglichen Nachteile berichten viele Frauen, dass sie sich mit Matcha während der Periode ausgeglichenerfühlen. Das liegt an seinen wertvollen Inhaltsstoffen, die deinem Körper tatsächlich gut tun können – wenn du ihn in Maßen genießt.
Matcha enthält das Antioxidans EGCG (Epigallocatechingallat), das nachweislich Entzündungen hemmen und den Stoffwechsel unterstützen kann. Gleichzeitig hilft die Aminosäure L-Theanin dabei, Körper und Geist zu entspannen, ohne müde zu machen.
Diese Kombination kann:
- Muskeln und Blutgefäße entspannen → kann bei Regelschmerzen gut tun.
- den Cortisolspiegel ausgleichen → gut für hormonelle Balance.
- die Stimmung aufhellen → dank der Förderung von Dopamin und Serotonin.
- langanhaltende Energie spenden → ohne die typischen Kaffee-Nervosität.
Das macht Matcha für viele zu einem echten Wohlfühlritual während der Menstruation – vor allem, wenn du ihn bewusst genießt und nicht als „Schnellstarter“ am Morgen nutzt.
Nicht direkt – aber er kann die Eisenaufnahme hemmen.
Das liegt an den sogenannten Tanninen, also natürlichen Pflanzenstoffen, die im grünen Tee enthalten sind. Sie können Eisen im Körper binden, sodass es schlechter aufgenommen werden kann.
Wenn du zu Eisenmangel neigst – zum Beispiel durch starke Regelblutungen – solltest du Matcha lieber nicht gleichzeitig mit eisenreichen Lebensmitteln oder entsprechenden Nahrungsergänzungsmitteln zu dir nehmen. Warte am besten eine Stunde davor oder danach, um auf Nummer sicher zu gehen.
Kleiner Tipp:
- Trinke Matcha am besten nicht direkt zum Frühstück, wenn du Haferflocken oder Nüsse isst.
- Eine Tasse am Nachmittag – fern vom Essen – ist meist besser verträglich.
- Wenn du dich oft müde oder abgeschlagen fühlst, kann ein Bluttest bei deinem Arzt oder deiner Ärztin Aufschluss über einen möglichen Eisen- oder Vitaminmangel geben.
Es kommt auf dich an.
Jeder Körper reagiert anders – und gerade beim Thema Zyklus ist das sehr individuell.
Wenn du spürst, dass dich Koffein schnell hibbelig macht oder deine PMS-Symptome verschlimmert, kann es hilfreich sein, Matcha nur an „guten Tagen“ zu trinken oder mit einer kleineren Menge zu starten.
Auf der anderen Seite kann Matcha dich aber auch wunderbar durch die Zyklusphase begleiten – vor allem, wenn du dich nach einer sanften Energiequelle sehnst, die gleichzeitig beruhigt.
Wichtig ist: Höre auf deinen Körper. Achte auf Signale, die dir zeigen, ob dir Matcha wirklich gut tut oder nicht.
Und denk daran: Es gibt keine perfekte Formel für alle – es gibt nur den Weg, der zu dir passt.
Matcha ist weder ein Wundermittel noch ein Übeltäter – er ist ein Teil eines achtsamen Lebensstils, wenn du weißt, wie du ihn für dich nutzt.
Er kann dir Energie schenken, Entzündungen lindern und dich in Balance bringen. Aber er kann dich auch stressen, wenn du gerade besonders empfindlich bist.
Wenn du während deiner Periode Matcha trinkst, tu es mit Bewusstsein – als kleines Ritual nur für dich. Vielleicht wird es ja dein persönlicher Moment der Ruhe, der dich mit neuer Kraft durch die Tage trägt.