Ein bewusster und gesunder Lebensstil kann einen großen Einfluss darauf haben, das Risiko für Brustkrebs zu senken. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass etwa 30 % aller Krebserkrankungen in westlichen Ländern durch ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel oder ungünstige Lebensgewohnheiten begünstigt werden. Natürlich gibt es auch Faktoren, die wir nicht beeinflussen können – genetische Veranlagungen oder hormonelle Einflüsse – aber umso wichtiger ist es, die beeinflussbaren Aspekte aktiv zu gestalten. Welche Faktoren das im Detail sind, kannst du im Europäischen Kodex zur Krebsbekämpfung nachlesen.
Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle, um dein Brustkrebsrisiko zu senken und deinen Körper zu stärken. Wertvolle Lebensmittel sind:
- Frisches Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte – liefern Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien, die Entzündungen vorbeugen und das Immunsystem stärken.
- Nüsse und gesunde Öle – ungesättigte Fettsäuren wirken positiv auf Herz, Kreislauf und Stoffwechsel.
- Ballaststoffreiche Kost – fördert eine gesunde Darmflora, die sich auf das Immunsystem auswirken kann.
- Ausreichend Wasser – schützt vor Dehydrierung und unterstützt alle Körperfunktionen.
- Bewegung - Ausreichend Bewegung und Sport im Alltag können dazu beitragen, ein gesundes Wohlfühlgewicht zu erreichen oder zu halten, was wiederum das Risiko für Brustkrebs und andere Erkrankungen minimiert.
- Rotes Fleisch wie Rind, Schwein oder Lamm
- Zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke
- Stark verarbeitete Produkte und Weißmehl
- Alkohol
Regelmäßige körperliche Aktivität kann nicht nur dein Erkrankungsrisiko senken, sondern auch nach einer Diagnose die Lebensqualität verbessern. Die WHO empfiehlt mindestens 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive Bewegung pro Woche. Zu viel Schonung kann dein Herz-Kreislauf-System und deine Mobilität schwächen, weshalb eine ausgewogene Balance zwischen Aktivität und Ruhe essentiell ist. Dabei gilt immer: Bitte höre auf deinen eigenen Körper und hole dir ärztlichen Rat ein.
- Spaziergänge, Joggen oder Wandern an der frischen Luft – lindern Müdigkeit und Erschöpfung.
- Schwimmen (Kraulen vermeiden) – schont Gelenke und Muskulatur.
- Physiotherapie-Übungen – fördern den Lymphabfluss.
- Krafttraining – stärkt Knochen und Muskulatur.
Das Ausmaß und der Zeitpunkt der Aktivitäten sollten immer mit deiner behandelnden Ärztin oder dem Arzt abgestimmt werden, besonders vor oder nach Operationen und während belastender Therapien.
Stress kann sich negativ auf deinen Heilungsprozess auswirken, deshalb ist es wichtig, Strategien zu entwickeln, um belastende Situationen besser zu meistern. Achtsamkeitsübungen und Meditation können deine Stressresistenz steigern, deine Konzentration und Stimmung verbessern und eine positive innere Haltung fördern.
- Angst zulassen: Es ist völlig normal, Angst zu empfinden.
- Konfrontation mit der Angst: Überlege, welche Situationen oder Gedanken dir Angst machen.
- Informationen einholen: Sprich mit Ärzt*innen, um Klarheit zu gewinnen.
- Austausch: Wenn es dir gut tut, deine Ängste zu teilen, suche die Gespräche mit Freund*innen, Partner*innen oder anderen Betroffenen - zum Beispiel in Selbsthilfegruppen. Auch eine Therapie kann vielleicht dabei helfen, die eigene Situation zu verarbeiten.
- Ablenkung: Kleine Aktivitäten oder Hobbys können helfen, Abstand zu gewinnen.
Schlaf ist ein zentraler Bestandteil der körperlichen und geistigen Erholung. Während des Schlafs laufen Prozesse ab, die unter anderem der Zellregeneration dienen und die Entstehung von Krebszellen vorbeugen können. Guter Schlaf steigert Energie, Motivation und Konzentration und unterstützt das Immunsystem.
- Kurz vor dem Schlafen nichts mehr essen.
- Ab dem Nachmittag auf koffeinhaltige Getränke und Alkohol verzichten.
- Regelmäßige Bewegung tagsüber integrieren.
- Elektronische Geräte vor dem Zubettgehen meiden.
- Einen festen Schlafrhythmus einhalten.
Ein gesunder Lebensstil ist ein kraftvolles Werkzeug im Kampf gegen Brustkrebs – sowohl zur Prävention als auch während der Behandlung. Mit ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung, achtsamer Stressbewältigung und ausreichendem Schlaf stärkst du deinen Körper, dein Immunsystem und deine Resilienz. Jeder kleine Schritt zählt – und kann einen großen Unterschied machen.