Viele Frauen* tragen ihn, die Erwartungen sind hoch. Schön aussehen soll er, bequem sein, am besten unsichtbar und unterstützend. Wovon wir hier reden? Natürlich von einem BH. Stoffe bedecken weibliche Brüste seit Jahrhunderten, aber woher kommen BHs eigentlich, warum tragen wir sie und worauf sollten wir achten?
Die Ursprünge des BHs reichen bereits ins 4. Jahrhundert zurück. Mosaike zeigen junge Frauen mit Bandeau-Tops, während sie Sport treiben. Die moderne Version des heutigen BHs, also mit zwei Körbchen um den Brustkorb und zwei Schulterriemen, ist der Nachfahre der Reformkleidung aus dem 19. Jahrhundert - mit der englischen Bezeichnung "bra" als Abkürzung des französischen Wortes "brassière".
Nach Buchstaben oder Konfektionsgrößen sortierte Körbchengrößen, verstellbare Träger und Verschlüsse mit Haken und Ösen - diese Details erhielt der BH dann in den 30er-Jahren. In den kommenden Jahrzehnten folgten Verbesserungen der Muster, verschiedene Stilvarianten & Co., sodass der Bra bei jungen Frauen* immer mehr an Beliebtheit gewann.
Hinter dem BH stecken also unfassbar viele Jahre Entwicklung und Perfektion. Aber ganz ehrlich: wusstest du, dass fast über 49% der Frauen* einen falschen Büstenhalter tragen? Wie krass ist diese Zahl bitte, obwohl die Auswahl auf dem Markt eigentlich nahezu jeden Traum erfüllt?
Bralettes, bügellose BHs, BHs mit Bügel, BH Tops, Tops mit integriertem BH, Top Bras - okay! Die Auswahl ist einfach groß und manchmal überwältigend. Dann versuchen wir jetzt mal gemeinsam ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen: So können wir sicher sein, dass wir bald nicht mehr zu den 49% der Frauen* gehören, die die falsche Größe tragen.
Es ist natürlich nie falsch, sich in einem Fachgeschäft beraten zu lassen, aber was ist, wenn der Traum-Bra nur im Internet zu finden ist? Die meisten Shops haben ganz einfach Größentabellen auf ihrer Seite. So kannst du deinen Fit und deine Passform schnell finden. Hier findest du, wie genau du dich richtig ausmessen kannst. Teste dich durch ein paar Modelle durch und finde für dich den Richtigen. Wenn du den BH nun zum ersten Mal trägst, achte darauf, dass die Träger nicht zu eng eingestellt sind. Dann sagen wir auch den Nackenschmerzen adé und auf Nimmerwiedersehen - zumindest, wenn der Träger diese verursacht hat. Und jetzt mal Hand aufs Herz, wer kennt es nicht: Wir kommen abends nach Hause und das erste, was wir machen? Den BH ausziehen. Aber warum? Die Cups sind zu klein und minimieren die Brust und der Umfang ist teilweise zu eng. Und OMG, die Nähte – wenn du abends einen Abdruck genau dort siehst, wo der BH gesessen hat. Uff, der nächste Punkt könnte unangenehm werden: Alte BHs sollten irgendwann ausgemistet und ausgetauscht werden. Und Spoiler: Nicht erst, wenn sie wirklich auseinanderfallen.
Und nun Trommelwirbel:
“Unser neuer all-you-need Bra ist der perfekte Bra für jeden Tag: bügellos, nahtlos und fühlt sich so bequem wie eine zweite Haut an. Die perfekte Ergänzung zu deiner ooia Panty!” Kristine Zeller, ooia Co-Founderin
Wow! Wir sind so stolz. Im vergangenen Jahr haben wir hart daran gearbeitet, um euren Wunsch eines BHs von ooia zu erfüllen. Uns war schnell klar, dass uns einige Aspekte besonders wichtig sind: Unser Bra Top sollte nahtlos sein, deshalb haben wir so wenig Nähte wie möglich verarbeitet. Außerdem haben wir uns entschieden, auf Bügel zu verzichten, um maximalen Komfort zu bieten.
Also, Vorhang auf für unser "all-you-need Bra Top":
Dass der weibliche Körper bei uns im Fokus steht, sollte jedem klar sein. Gerade mit der Entwicklung des Bra Tops hat das Thema Brüste nochmal eine ganz andere Bedeutung bei uns bekommen. Während wir im letzten Jahr an neuen Samples für das perfekte Bra Top saßen, erhielten wir über großartige Kontakte eine Anfrage für Sponsoring. Es hätte nicht besser passen können, denn Juliet Kothe & Natanja von Stosch haben in den letzten Jahren ihre Liebe in ein wirklich cooles Boobs Projekt gesteckt. Es ist eine Sammlung von Bildern und Kunstwerken von über 100 Künstler*innen, die sich alle mit der weiblichen Brust beschäftigt haben. Jede Darstellung zeigt die Konstruktion und Dekonstruktion von “Weiblichkeit”. Das Buch bringt neue Ideen und Gespräche aus der Kunstwelt und will einen Beitrag zur Neudeutung herkömmlicher Interpretationen des weiblichen Körpers leisten. Wir waren sofort Feuer und Flamme und haben einiges in Bewegung gesetzt, dieses Sponsoring möglich zu machen. Denn eins ist sicher: Dieses Projekt ist ein weiterer Schritt für die Weiblichkeit.
Natanja von Stosch liebt Kunst und hat richtig Ahnung davon! Nachdem sie Kunstgeschichte und Betriebswirtschaftslehre an der Humboldt-Universität in Berlin studiert hat, hat sie für verschiedene Kunstorte gearbeitet. Im Jahr 2018 hat sie den Instagram-Account @boobsinthearts gestartet. Dieser Account entstand, weil sie ihre Recherchen über Bilder von Frauenbrüsten in Kunst und Kultur mit anderen teilen wollte. Das war aber gar nicht so einfach, weil Frauenbrüste immer noch mit Klischees, Übersexualisierung und sozialer Kontrolle zu kämpfen haben. Zusammen mit Juliet Kothe hat Natanja letztes Jahr das Buch "Boobs in the Arts" herausgebracht. Wir finden, dass jeder mal in das Buch reinschauen sollte. Es macht uns echt stolz und glücklich, so ein tolles Projekt zu unterstützen.
Bild: © Lukas Staedler